Bild des Monats - Juni
Jahresbilanz des terrestrischen Wasserspeichers und des Eismassenverlustes in 2024
Die GRACE/GRACE-FO-Satelliten beobachten seit 2002 die terrestrische Wasserspeicherung und sammeln kontinuierlich Daten. Für das Jahr 2024 wurde eine Weltkarte errechnet, die die Jahresbilanz des terrestrischen Wasserspeichers im Vergleich zum langjährigen Mittel von 2002 bis 2024 zeigt. Dabei wird die Wasserspeicherung nicht, wie sonst üblich, in absoluten Millimeterangaben dargestellt, sondern als Kategorisierung.
Diese besteht aus fünf Klassen, die einer Farbskala zugeordnet sind:
- Dunkelrot: „weit unterdurchschnittlich“ trocken (2024 war so trocken wie 0–10% der restlichen Jahre)
- Orange: „unterdurchschnittlich“ trocken (2024 war so trocken wie 10–25% der restlichen Jahre)
- Grau: „normal“ (2024 entsprach dem Durchschnitt)
- Blau: „überdurchschnittlich feucht“ (2024 war feuchter als 75–90% der restlichen Jahre)
- Dunkelblau: „weit überdurchschnittlich feucht“ (2024 war feuchter als mindestens 90% der restlichen Jahre)
Durch die Darstellung in Kategorien werden Regionen, die weit über bzw. unter den Durchschnittswerten liegen, gut sichtbar. Hervorzuheben ist, dass das Jahr 2024 für große Teile Afrikas südlich der Sahara vergleichsweise nass war. Westasien – einschließlich der Himalaya-Region – und die Pazifikküste Nordamerikas erlebten hingegen ein sehr trockenes Jahr. In Europa hat sich der Wasserspeicher nach einer trockenen Phase (2018–2022) erholt, sodass sich für 2024 ein Durchschnittswert ergibt.
Klassifikation des Eismassenverlustes in 2024
Die starken Eismassentrends in den vergletscherten Regionen Grönlands und der Antarktis (Karten rechts) können in ähnlicher Weise wie die terrestrischen Wasserspeicherung klassifiziert werden.
Zu diesem Zweck wird der jährliche Eismassenverlust des Jahres 2024 mit allen jährlichen Eismassenverlusten verglichen. So hat ein Gitterpunkt mit der Kennzeichnung „weit unterdurchschnittlich“ im Jahr 2024 weniger Eismasse verloren als in nur 10 % aller anderen Jahre. Es ist wichtig zu beachten, dass dies nicht bedeutet, dass die Eismasse zugenommen hat, sondern nur, dass der Verlust vergleichsweise gering war! Umgekehrt hat eine Region, die mit „weit überdurchschnittlich“ gekennzeichnet ist, im Jahr 2024 mehr Eismasse verloren als in 90 % aller anderen Jahre.
Insgesamt lag der Eismassenverlust in der Antarktis im Jahr 2024 nahe am Durchschnitt, wobei einige Regionen mehr und andere weniger Eismasse verloren als im Durchschnitt aller Jahre. Die Westküste Grönlands verzeichnete 2024 einen vergleichsweise geringen Eismassenverlust, während die zentralen Teile des grönländischen EisschildKontinentale Eismassen mit großer horizontaler Ausdehnung (mehrere tausend Kilometer) und Mächtigkeit (mehrere tausend Meter). Aktuell gibt es auf der Erde Eisschilde in Grönland und der Antarktis. Zum Zeitpunkt des letzten glazialen Maximums vor ...s weit überdurchschnittlich viel Eismasse verloren.
Text und Bild: Eva Boergens, GFZ
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